Weiter in meinem Bestreben, gutes Brot zu backen! Gestern hab ich das Grundrezept von Werner für ein Roggenmischbrot leicht variiert. Über Nacht habe ich nicht nur den Sauerteig gehen lassen, sondern auch noch 150 Gramm Kürbiskerne in Wasser quellen lassen.
Das Ergebnis – sehr fein! 🙂
Eine dunkle Seite gab es beim Backen. Ich hab das Blech wohl zu tief in den Backofen geschoben — unterste Schiene. Und da ist die Unterseite des einen Brots ordentlich schwarz geworden, man konnte die Holzkohle aber einigermaßen gut abkratzen!
Vor gut einer Woche war ich in Werners „Piccola Panetteria“ zu Gast, um mal so richtig das Brotbacken zu lernen. Ich bin dadurch kein Profi geworden, aber ich habe mal gesehen, wie es richtig gehen kann und viele Tipps und Kniffe mitgenommen.
Wir haben große Teile der Back-Session auf Video und Audio aufgenommen, nur muss ich das Ganze noch zusammenschneiden (und erst mal das Rohmaterial sichten, ob überhaupt was brauchbares dabei ist) — das aber es mangelt mir gerade an Zeit und (daheim) Software.
Um aber schon mal einen Eindruck zu geben — quasi als „Trailer“, zeigt ich hier mal den feierlichen Abschluss des Backtages, das rituelle Brotanschneiden. 😉
https://www.youtube.com/watch?v=X_OxZZzxvWs
Diese Brote kamen aus den Öfen. Köstlich! 🙂
Und heute habe ich gewagt, meine neuen Kenntnisse in die Tat umzusetzen — ganz allein. Mit einem Ableger von Werners Sauerteig, der bei mir ein neues Zuhause gefunden hat, habe ich ein Roggenmischbrot gebacken, ohne Schnickschnack. Im Nachhinein sind mir schon noch einige „Fehler“ aufgefallen, aber es kam trotzdem das beste Brot aus dem Ofen, das ich je gebacken habe! 😀
Kollege: Ich braue hobbymäßig ein bisschen Bier. Da bleiben die Rückstände der Malzmaische übrig, das brauche ich nicht mehr. Aber man kann es noch zum Brotbacken nehmen. Du backst doch hin und wieder Brot?
Ich: Ja. Aber ich mag kein Bier.
Kollege: Das schmeckt nicht nach Bier, das ist nur Malzbrei.
Ich: Das schmeckt also nicht nach Bier?
Kollege: Nein.
Ich: Na gut, ich nehme ein bisschen von dem … ähhh … Ding … Zeug .. ähhh …
Kollege: Treber.
Ich: Genau.
Zwei Wochen später …
Das bisschen Treber stellte sich als eine Vier-Kilo-Tüte voll des Malzbreis heraus. Also ran ans Brotbacken. Eine Rezeptrecherche im Netz half mir nur bedingt — alle Rezepte für Treberbrot waren mit Bier als Zutat — nix für mich. (Jaja, man schmeckt das Bier dann gar nicht als Bier … aber ich weiß, dass es drin ist)
Also habe ich mir einen eigenen Mittelweg aus den diversen Rezepten zusammengebastelt.
Man nehme Ich nahm:
500 Gramm Treber
1000 Gramm Vollkornmehl
Eineinhalb Päckchen Trockenhefe
250 Milliliter Wasser
150 Milliliter Weißwein
150 Gramm Haselnüsse
Ein Hand voll Kümmel
Drei Teelöffel Salz
Viel Glück
Alle Zutaten in eine große Schüssel geben und darauf achten, dass dann noch Platz in der Schüssel ist — der Teig wird noch größer werden. Alles miteinander vermischen und verkneten. Ich habe das bei diesem Brot mit der Hand gemacht — was, wie ich hinterher gemerkt habe, eine Sauarbeit ist.
Das Kniffelige beim Treberbrot ist die Menge der Flüssigkeit. Im Grunde kommt es darauf an, wie trocken oder feucht der Treber ist. Da muss man einfach mit Gefühl den Teig kneten und immer mal ein wenig Wasser (und in meinem Fall Wein) nachkippen, bis man einen festen, aber nicht trockenen Brotteig hat. Die 400 Milliliter sind also die Menge nur für meinen Treber an diesem Tag — das kann bei anderen Trebern abweichen.
Ok, mangels jahrzehntelanger Brotbackerfahrung habe ich geraten, wieviel Wasser reinkommt. 😉
Dann habe ich den Teig mal zweieinhalb Stunden mit einem Geschirrtuch abgedeckt und an einem waren Ort gestellt. Während dieser Zeit passierte das Hefewunder — das Volumen des Teigs hat sich verdoppelt! Zauberei! 😀
Den Ofen hab ich auf gut 200 Grad vorgeheizt, das Brot in eine eingefettete Kastenform und eine eingefettete Glasauflaufform gegeben, oben noch die Sollbruchstelle für den Teig mit einem Messer eingeritzt und ab mit den Broten eine Stunde lang in den Ofen.
Dann den Ofen aufgemacht und … aaaaaaaaaaaah … Brot! 🙂
Das Treberbrot hat mir ganz gut geschmeckt, leicht malzig im Abgang, aber wirklich ohne jeglichen Hauch von Biergeschmack. Glücklicherweise.
Die Kruste war … krustig, das Innere ganz leicht bröselig, was sich aber mit jedem Tag Lagerung gebessert hat — warum auch immer. Und es war extrem nahrhaft! 🙂
Das größere Rätsel und Unglück war, dass beim Brot in der Auflaufform aus Glas der Boden an der Form angebacken war — so richtig angebacken, dass ich amputieren musste. Und ich bin mir sicher, dass ich die Auflaufform reichlich mit Butter eingefettet habe. Warum hat sich der Teig dermaßen angepappt?
Aber egal — ich konnte eine Woche an dem Brot essen und es hat geschmeckt.
Wie so oft entstehen bei mir leckere Gerichte aus Not und Planlosigkeit. Am Samstag habe ich für das Wochenende Kopfsalat und Feldsalat gekauft. Leider habe ich vergessen, an diesem Tag einen der Salate auch zu essen. Darum hatte ich am Sonntag zwei Salate in der Küche, denen ich beiden nicht zutraute, noch den Montag zu erleben.
Da Feldsalat — in meiner Heimat auch als Schafmäuli bekannt — auch so ein zuppeliges Grünzeug wie Rucola ist, habe ich einfach den blinden Versuch durchgeführt, daraus ein Pesto zu machen. Leider sah die Zutatenauswahl in der Küche nicht toll aus — keine Pinienkerne und auch kein Knoblauch (was bei mir extrem selten vorkommt). Also improvisieren — und damit war ich an diesem Sonntag nicht der einzige. 😉
Ein kleiner Rest der Zwiebel für das Dressing des Kopfsalats musste als Knoblauchersatz herhalten und von Weihnachten übrig gebliebene Mandelblättchen sollten für ein nussiges Aroma sorgen.
Also, mal in Rezeptform (Mengen geschätzt)
200 Gramm Feldsalat
20 Gramm Mandelblättchen
Eine Viertel Zwiebel
Ein sehr guter Schuss Olivenöl
Salz
Pfeffer
Den ganzen Kram habe ich in einen großen Becher gegeben, den Stabmixer mal kurz wirken lassen und — tataaaaa — das Feldsalatpesto war fertig. Und was soll ich sagen — es hat noch besser geschmeckt, als ich vorher gedacht hatte.
Hat wunderbar zu den geratenen Schweinefiletscheiben und zum Süßkartoffelbrei gepasst.
Vor ein paar Wochen veröffentlichte die Sammelhamsterin ein Rezept für Entenspiegelei und Bärlauch. Eier von Enten habe ich noch nie gegessen, und nach einem kurzen Schwätzchen bei Facebook wollte sie mir Bescheid geben, wenn sie wieder welche bekommt.
Und am Freitag — ebenfalls vor ein paar Wochen — war es soweit. Vor der Tür lag eine Pappschachtel, darin fünf Enteneier und eine Grußbotschaft von Frau Sammelhamster mit einem Bild der Erzeugerin Paula und Lege-Muse Paul.
Eier von Enten habe ich noch nie gegessen, um den Geschmack zu testen, habe ich zwei davon einfach gekocht. Was mir gleich auffiel — die Schale ist ganz schön dick, da muss man den Löffel schon mit Schmackes benutzen. Und dann fiel mir gleich eine weitere Besonderheit auf — das Eigelb ist mal so richtig Gelb. Und der Geschmack? Schon ähnlich wie bei Hühnereiern, aber doch anders, kräftiger.
Aus den restlichen drei Enteneier habe ich ein Omelett gemacht. Die drei Eier kraftvoll aufgeschlagen — denkt an die dicke Schale — und mit ein wenig Sahne verquirlt. Dazu gab es Würzburger Grüne Soße. Auch das Omelette aus Enteneiern schmeckte etwas kräftiger und ein wenig anders als aus Hühnereiern — aber es war wirklich lecker.
Enteneier haben meinen kulinarischen Horizont nicht unglaublich erweitert, und ich bräuchte sie auf Biegen und Brechen nicht ständig. Aber wenn ich welche in die Finger bekomme, dann werde ich sie gerne nehmen. 🙂