Nun, da ich ja wirklich ein Foodblog habe und nicht mehr meine anderen Blogs „missbrauchen“ muss, darf ich auch guten Gewissens zum Foodblogger-Stammtisch gehen.
Wir, das waren Noemi, Werner, Ulrike, Susanne und ich. Und getroffen haben wir uns diesmal im italienischen Restaurant „Il castello“, von dem ich vorher noch nie etwas gehört habe, obwohl es gar nicht so weit von meiner Wohnung weg ist.
Auf der Tageskarte dominierten Trüffel und Fisch, im Raum dominierte Dunkelheit — gemütlich, aber nicht geeignet um sein Essen zu fotografieren. 😉
Bruscetta mit Thunfischcreme und Balsamico.
Das Mitbringsel von Werner
Die Vorspeise für alle: Antipasti mit allem! 🙂Und natürlich BrotMeine Hauptspeise: Große Garnelen in Tomaten-Oliven-Soße mit Spaghetti aglio e olio. Sehr lecker!
Leckerer und lustiger Abend, auch wenn er ein kleineres Loch in den dünnen Journalistengeldbeutel gerissen hat. Aber das war es in jeder Hinsicht wert! 🙂
Heute kamen die Reste vom Grünkohlhasen auf den Tisch, zu dem es gestern — ganz vergessen zu erwähnen — einen Fenchel-Orangen-Salat gab. Und Salat esse ich schon arg gern, darum musste heute auch einer her. Was war vom Markteinkauf am Samstag noch da? Mangold! Der muss ja nicht immer als Gemüse enden.
Vor Urzeiten haben ich mal einen lauwarmen Mangoldsalat gegessen, also habe ich da der Basis meiner nebulösen Erinnerung daran mal losimprovisiert.
Mangold hat ja einigermaßen zarte Blätter und kräftige Strünke. Also hab ich sie getrennt voneinander befragt behandelt.
Trennkost: Mangoldblätter und -strünke
Die Blätter habe ich abgeknickt und kurz in heißem Salzwasser blanchiert. Wie lange genau weiß ich gar nicht mehr, aber mehr als zwei bis drei Minuten waren es nicht. Dann habe ich das Wasser abgegossen und sie im Sieb etwas auskühlen lassen.
Blanchierte MangoldblätterDie Mangoldstrunke brutzeln mit den Zwiebelnüssen
Die Strünke habe ich etwas kleiner geschnitten. Die Pfanne auf den Herd, heiß werden lasse und Sesamöl rein. (Ich habe eine extrem bescheidene Öl- und auch Essigsammlung daheim, aber Sesamöl darf da nicht fehlen. Da steh ich einfach drauf!). Die Zwiebelstücke und eine kleine Handvoll aus dem Tütchen mit gemischten Kernen in die Pfanne geworfen, kurz angebräunt und die Mangoldstrünke hinterher. Pfeffer und Salz rein, Deckel drauf und so zehn Minuten — ich habe wieder nicht auf die Uhr geschaut — dünsten lassen. Wer es nicht so knackig mal — lieber fünfzehn Minuten.
Dann die noch leicht warmen Mangoldblätter und die ebenfalls warmen Mangoldstrünke mit den Zwiebeln und den Kernen in ein Schüssel geben, ein bisschen Weinessig drüber und gut ist. Lecker! 🙂
Mangoldsalat
1. Da liegt er, der Mangold
2. Trennkost: Mangoldblätter und -strunk abschneiden
3. Mangoldblätter, drei Minuten lang blanchiert
4. Mangoldstrünke, Zwiebeln und Nüsse
5. Zwiebelstücke und Kerne in der sesamgeölten Pfanne
6. Die Mangoldstrunke brutzeln und dünsten mit den Zwiebelnüssen
7. Mit Essig übergießen und fertig ist der Mangoldsalat
Der Salat: Planchierte und gedünsteter Mangold, angemacht mit Essig
Dass ich das letzte Mal Hase gegessen habe, ist etwa 25 Jahre her. Dass ich das letzte Mal Grünkohl gegessen habe, war wohl in meinem vorigem Leben — in diesem zumindest nicht. Zeit als, die Kochdepp-Flagge auf dem Planeten Grünkohl zu hissen und mit meinem alten Kumpel Hase ein Wiederschmecken zu feiern.
Vom Metzger hatte ich einen halben Stallhasen, der Länge nach halbiert und in vier Stücke geteilt. Am Markt habe ich einen Grünkohl gekauft, Bio sogar. Und Kartoffeln hatte ich noch daheim. Ich war also bereit.
Ich wollte es nicht allzu kompliziert machen — Einfachheit schmeckt meistens!
Die Hasenstücke habe ich einfach in der Pfanne angebraten — in der ich vorher ein paar Streifen Schweinewarte gebrutzelt habe — und danach in einem Teller geparkt. Dann kam eine grob geschnittene Zwiebel in die Pfanne und noch die Innereien des Hasen — Leber, Niere und Herz dazu. Das alles hab ich kurz anschwitzen lassen und mit etwas Weißwein abgelöscht. Salz und Pfeffer rein, dann habe ich die Hasenteile in diesen Sud gelegt und kurz ziehen lassen. Die warme Schweinewarte habe ich aufgehoben.
Angebratene Hasenstücke
Zuvor habe ich vom Grünkohl die Blätter abgeschnitten, also nur den Strunk übrig gelassen. Die Blätter habe ich dann nur kurz in kochendes Salzwasser geworfen — zwei bis drei Minuten vielleicht –, das Wasser abgegossen und den nun leicht weichen Grünkohl in eine Auflaufform getan.
Grünkohlbett
I wanna lay you down in a bed of Grünkohl …
Auf das Grünkohlbett wurde nun der angebratene und leicht angeschmorte Hase — nun, gebettet eben. Und mit dem Sud aus der Pfanne in inklusive Zwiebeln und Haseninnereien übergossen. Die Schweinewarte habe ich strategisch darüber verteilt.
Geschmorter Hase auf Grünkohl
Die Auflaufform bekam einen Deckel aus Alufolie — betuchtere Köche können auch gleich einen Bräter nehmen — und das Ganze wanderte für 60 Minuten bei 180 Grand in den Ofen …
… und danach direkt auf den Tisch und Folie ab. Optisch hat sich gar nicht so viel verändert, bis auf dass der Grünkohl nicht mehr ganz so grün war. Aber der Geruch! Lecker und schwer beschreibbar.
Als Beilage habe ich Salzkartoffelschnitze gemacht, die gingen recht schnell.
Ich fand das Essen wirklich gut, so habe ich Hase noch nie gegessen, und der Grünkohl hat sich mit seinem leicht nussigen Geschmack gut bei mit eingeführt. Und es war so viel Hase und Grünkohl, dass ich morgen Abend noch schön die Reste essen kann. Und Grünkohl soll ja nach dem Auswärmen noch besser schmecken! 🙂
Geschmorter Hase auf GrünkohlGeschmorter Hase auf GrünkohlGeschmorter Hase auf GrünkohlGeschmorter Hase auf Grünkohl
Die Woche über war kaum Zeit, etwas Vernünftiges zu Kochen. Darum ging und geht es am Wochenende etwas gediegener zur Sache.
Auf dem Markt hatte ich Pastinaken gekauft, einer meiner Newcomer des Wochenendes. Pastinaken habe ich ganz selten mal als Püree irgendwo gegessen, aber noch nie selbst gekocht.
Geschälte Pastinake
Im Kühlschrank war noch Paprika, Fenchel und Gelbe Rüben. Die Pastinake und die Gelbe Rübe habe ich geschält, die Paprika und den Fenchel gewaschen. Dann wurde das ganze Gemüse in ziemlich grobe Stücke geschnitten — vom Fenchel habe ich noch Strunk entfernt. In einer Schüssel habe ich die Stücke mit einer Marinade aus Honig (knapp ein Esslöffel), Chilliöl und Salz mit den Händen durchmischt.
Mit einem Löffel ging das Vermischen mit der Marinade leider nicht sehr gut, also musste ich die Hände zu Hilfe nehmen, obwohl ich es hasse, wenn meine Hände von Honig kleben. Komischerweise geht mir das nur mit dem Honigklebegefühl so, alle anderen pappigen Substanzen machen mir da nichts aus.
Die marinierten Gemüsestücke kamen dann auf ein Blech mit Backpapier (das in meiner unterfränkischen Heimat phonetisch nicht vom „Packpapier“ zu unterscheiden ist! 😉 ), die Reste des Thymians vom Balkon obendrauf und eine dreiviertel Stunde in den auf 180 Grad vorgeheizten Ofen.
Gemüse auf dem Blech und dem Weg in den Ofen: Pastinake, Karotte, Paprika und Fenchel
So, das war das Gemüse, jetzt kam der Fisch an die Reihe, den ich wieder einmal so frisch wie nur möglich auf dem Markt gekauft habe. Die beiden Forellen habe ich erst mal gesalzen — und diesmal haben sie nicht gezuckt.
Die Zutaten für den Fisch: Forelle, Salz, Chiliöl, Rukola und Knoblauch
Dann habe ich die Forellen geschuppt. Ich weiß gar nicht, ob ich das unbedingt musste, aber da sie diesmal nicht in der Pfanne gebraten wurden, habe ich mir die — relativ wenige — Mühe gemacht. Einfach mit dem Messer „gegen den Strich“, also vom Schwanz in Richtung Kopf von der Haut die Schuppen abkratzen.
Dann füllte ich die Bauchhöhle der Forellen mit Rukola, habe außen vier tiefere Schnitte in das Fischfleisch gezogen und da Knoblauchstückchen reingesteckt. Die gefüllten und gespickten Fische habe ich auf große Stücke Alufolie gelegt, mit ein wenig Chiliöl beträufelt und schön dicht in die Alufolie eingewickelt.
Die Fische kamen jetzt eine halbe Stunde zum Gemüse in den Ofen …
… und dann gemeinsam mit dem Gemüse wieder heraus und auf den Teller.
Die Kombinaten hat mir richtig gut geschmeckt! Die Forelle hat durch den Rukola, den Knoblauch und das Chiliöl einen mediterranen Hauch mit milder Schärfe bekommen. Passte super zu dem süßlich-scharfem Gemüse, das bei mir leider ein wenig trocken wurde. Hätte wohl mehr Marinade machen sollen.
Forelle mit Rukola und OfengemüseForelle mit Rukola und OfengemüseOfengemüse: Pastinake, Karotte, Paprika und Fenchel
Einkaufen auf dem Markt – ich liebe es. Frisches Obst und Gemüse, vieles davon direkt aus der Umgebung, was die Saison hergibt. Die Marktfrauen — ja, es sind vor allem Frauen, die an den Ständen stehen — sind meist Originale in besten Sinne. Man kann mit ihnen quatschen, sie auch was zu dem Gemüse fragen — und auch brauchbare Antworten bekommen –, oder einfach auch mal nach Zubereitungstipps fragen.
Und schon war meine Einkaufstasche mit Gemüse und Kräutern proppevoll! 🙂 Und eine zweite Tasche mit frischer Forelle und einem halben Hasen.Und noch habe ich keine Ahnung, was ich eigentlich genau kochen werde …! Aber was soll’s ich habe gute Zutaten, was soll das schon großartig schiefgehen? Ich liebe es! 😀