25 Minuten ganz einfach1.Backofen vorheizen (E-Herd: 175 °C/Umluft: 150 °C/Gas: s. Hersteller). Zwei Backbleche mit Backpapier auslegen.2.Butter, Zucker, 1 Prise Salz und Vanillezucker mit den Schneebesen des Rührgeräts cremig rühren. Ei unterrühren.3.Mehl und Backpulver mischen und unter die Butter-Zucker-Ei-Mischung rühren. Mit einem Esslöffel je 9 Teighäufchen mit etwas Abstand auf die Bleche setzen – sie laufen beim Backen auseinander.4.Cookies nacheinander im heißen Ofen auf mittlerer Schiene ca. 10 Minuten backen, bis die Ränder goldbraun sind und die Mitte noch etwas weich ist.5.Cookies kurz auf dem Blech abkühlen lassen, dann samt Papier vom Blech ziehen und auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.
Es war der 21. September 2021, als ich zum letzten Mal Fleisch gegessen habe. Als ich diesen Text begonnen hatte, war auch erster Jahrestag. Bis er fertig wurde, geht der Text so weiter: Seit über einem Jahr bin ich nun Vegetarier. Und es war ein spannendes Jahr, was das anging. Sowohl kulinarisch, als auch sozial.
Obwohl ich nie der riesengroße Fleischesser war, kam mein Ende dieser Gewohnheit recht überraschend. Und zwar in einem brasilianischen Restaurant in Hamburg. Ich machte ein paar Tage Urlaub in der Hansestadt und es gab etwas zu feiern. Neben vielen großartigen gastronomischen Empfehlungen aus dem Fediverse empfahl mir ein Freund, mal brasilianisch Rodizio zu essen. Im Grunde ist sind das verschiedene gegrillte Fleischsorten am Spieß. Sehr viele gegrillte Fleischsorten an sehr vielen Spießen. Und ich kann bis heute nicht behaupten, dass es mit an diesem Abend nicht geschmeckt hat. Im Gegenteil – ich habe mich schlicht und einfach an Unmengen von Fleisch überfressen!
Schlecht zu erkennen, aber ein persönlich-historisches Bild: Ziemlich die letzten Stücke Fleisch, die ich gegessen habe.
Am Tag danach aß ich überhaupt nichts. Den Tag darauf aß ich ein wenig Gemüse und Obst. Und Fleisch aß ich nie wieder.
Erst mal war es für mich keine große Umstellung. Wie gesagt, irrsinnige Fleischmengen aß ich vorher auch nicht und mein persönliches Kochbuch war voll von vegetarischen Gerichten. Aber wenn auch keine große, war es eben doch eine Umstellung. Ich musste mein Repertoire an vegetarischen Speisen noch deutlich erhöhen. Jeden Tag Pasta mit Pesto ist keine Dauerlösung. Im Ernst!
Pestobrot mit Gurken
Schwieriger war es, meinen kleinen Alltags-Fleischkonsum zu ersetzen. Was hatte ich fast immer auf dem Brot, zur Mittagspause oder auch zum seltenen Frühstück? Genau, Wurst! Einzeln gesehen überhaupt keine großen Mengen, die dafür aber fast täglich. Mit Käse gibt es eine fleischlose Alternative, zu der ich nach wie vor greife. Aber aus Gründen des Tierwohls, der Nachhaltigkeit und des Umwelt- und Klimaschutzes will ich das nicht übertreiben und im besten Fall ganz ganz auf sie verzichten. Daran arbeite ich aber noch.
Oft sagen mir Menschen, dass mir durch meine fleischlose Ernährung kulinarisch viel entgeht. Das stimmt natürlich, ich esse Vieles nicht mehr. Dafür habe ich viele Leckereien entdeckt, die ich vorher gar nicht auf dem Schirm hatte. Vegetarische Aufstriche zum Beispiel, die es in unzähligen Varianten gibt. Die universell einsetzbare Kichererbse ist eine meiner liebsten Zutaten geworden, gerade in Salaten oder als Aufstrich oder Hummus. Unter dem Strich ist mein Speiseplan eher vielfältiger als eintöniger geworden. Wann hatte ich früher schon mal Mock-Duck gegessen?
Pitabrot mit Spinat, Ziegenkäse und Nüssen
Zumindest in meiner eigenen Küche. „Gewöhne dich schon mal an Käsespätzle“, riet mir sehr früh eine vegetarische Freundin. Denn das ist das vegetarische Gericht, dass es in vielen Restaurants gibt. Manchmal die einzige vegetarische Variante.
Veganer Bagel mit Avocado und Hummus
Wobei ich nicht klagen kann. Ich lebe in einer kleinen Großstadt, studentisch und akademisch geprägt. Als Vegetarier oder Veganerin kommt man hier seit Jahren schon vergleichsweise gut gastronomisch über die Runden. Klar, im Steakhouse erwarte ich jetzt keine Veggie-Speisekarte über vier Seiten. Aber da gehe ich auch nicht mehr hin. Und mittlerweile gibt es schon einige rein vegetarische oder sogar vegane Restaurants in der Stadt.
Der große Knackpunkt in der Gastronomie: Restaurants, in denen es gute vegetarische Gerichte und gute Fleischgerichte gibt. Und diese Schnittmenge ist klein. Ich lebe und liebe mit einer Frau zusammen, die gerne Fleisch isst. Nicht oft, nicht viel, aber hin und wieder will sie doch gerne mal Spaghetti mit Hackfleisch-Bolognese oder einen Sauerbraten. Und dieser Fleischeslust geht sie gerne nach, wenn wir mal irgendwo zum Essen gehen. Und leider muss meist jemand von uns dabei kulinarische Abstriche machen.
Bärlauch-Gnocci
Es gäbe noch Vieles zu erzählen aus meinem ersten Jahr als Vegetarier. Von sorgenvollen Blicken, von Expeditionen in die unendlichen Weiten der Fleischersatz-Produkte, von meinem kulinarischen Vorfühlen ins Vegane. Aber das ist Stoff für viele weitere Geschichten im — vegetarischen — Kochdepp-Blog.
Kochen kann kaum einfacher sein. So reichen mir oft ein paar Nudeln, ein wenig Basilikum, Knoblauch, Olivenöl und ein paar grob geschnittene Tomaten für große Gaumenfreuden bei mir. Und noch mehr, wenn es so ziemlich die letzten Tomaten der Saison vom Balkon sind. Da ist nicht nur der Bauch mit, sondern auch das Herz. Und das blutet schon, wenn ich an die Zeit im Winter und Frühjahr denke, in denen ich Tomaten … ich traue mich kaum, es zu schreiben … kaufen muss. Und lasse es mir um so mehr schmecken.
Das halte ich übrigens für einen der wichtigen Ergebnisse beim Urban Gardening. Nicht nur das geernete Gemüse und die Kräuter. Sonder auch die emotionale Bindung ans Essen, wenn man es die ganze Zeit heranwachsen sah und es — manchmal mühevoll — gehegt und geplegt hat. (Ja, jetzt wo ich es lese, könnte ich auch über Kinder geschrieben haben.)
Der Basilikum auf dem Balkon freut sich über die viele Sonne im Moment. Zumindest solange er genug Wasser bekommt. Und das bekam er wohl, denn schon zum zweiten Mal in dieser Saison musste der große Busch ordentlich gestutzt werden.
Gezupfte Basilikumblätter, 160 Gramm.
160 Gramm Basilikumblätter brachte die Ernte ein. Und die wurden mit gerösteten Pinien- und Sonnenblumenkernen, Olivenöl, Knoblauch, Parmesankäse, Pfeffer, Salz und einem Spritzer Zitronensaft zu einem Pesto püriert. Und das kam mit ein paar Tomatenstückchen gleich auf den Teller mit Spaghetti. Ein einfaches und schnelles Essen, das bei mir irgendwie immer geht.
Spaghetti mit Tomaten und Pesto. Der Grünstich des Fotos kommt vom Sonnenschirm darüber.
Doch das war nicht das Ende des Pestos. Aus 160 Gramm bekommt man einen Menge Pesto heraus. Ein Teil kam in ein Glas, wurde mit Öl bedeckt, kam in den Kühlschrank und wird die nächsten Tage gegessen werden. Und ein Teil wurde in eine Eiswürfelform abgefüllt und wird im Herbst und Winter gegessen — Sommer für den Gaumen in der kalten Jahreszeit.
Ich gebe zu, ich bin kulinarisch schon ein wenig von meinem Elternhaus geprägt. Und da gab es früher an Karfreitag fast immer Linsensuppe mit Mehlspatzen. Und ich muss zugeben — ich mochte sie nicht sonderlich. Inzwischen liebe ich sie aber.
Im Grunde ist die Linsensuppe ebenso leicht zuzubreiten wie die Mehlspatzen.
Für die Suppe: 200 Gramm Tellerlinsen eine Karotte eine Kartoffel eine kleine Zwiebel 400 ml Gemüsebrühe evtl. etwas getrockneter Majoran
Für die Mehlspatzen: 150 Gramm Weizenmehl 100 ml Milch ein Ei
Zum Servieren: Weinessig, Balsamicoessig oder eine Zitrone.
Das Gemüse kleinschnippeln und kurz im Topf anschwitzen. Dann die Gemüsebrühe reingießen, aufkochen lassen und die Linsen dazugeben. Alles etwa 25 Minuten kochen lassen, plusminus ein paar Minuten, je nachdem wie knackig man die Linsen haben will. Die Linsen dann am besten etwas im Topf zerstampen, dann wird die Suppe sämiger. Am Ende die Suppe mit Salz, Pfeffer und eventuell mit etwas Majoran würzen.
Die Linsensuppe …
Für die Spatzen Mehl, Milch und Ei verrühren, bis man eine zähe Pampe hat. Mit einem Esslöffel (oder zwei) gibt man kleine Portionen des Teigs in einen Topf mit kochendem Salzwasser. Da lässt man sie kochen, bis sie anfangen ob auf dem Wasser zu treiben, was etwa 10 Minuten dauert.
… und die Mehlspatzen.
Zum Servieren kommen Linsensuppe und Mehlspatzen in eine Schüssel. Mit etwas Säure schmeckt die Suppe noch besser, darum kann man ganz nach eigenem Geschmack einen Spritzer Wein- oder Balsamico oder Zitronensaft mit dazu geben.
Das schmeckt nicht nur an Karfreitag. Da aber auch.