Es ist nicht so, dass ich schon immer ein tiefer Verehrer von Knäckebrot war. Ein- oder zweimal im Jahr habe ich Lust darauf bekommen, ein Päckchen Wasa gekauft, zwei Scheiben gegessen und der Rest zerfiel nach ein paar Monaten zu Semmelbröseln. Irgendwie schmeckte mir das zu staubig, um mich nachhaltig zu begeistern.
Dann habe ich im vergangenen Jahr in der Redaktion ein von der Sekretärin selbstgebackenes Knäckebrot probieren dürfen. Sehr lecker! Also hab ich das auch mal probiert, der erste Versuch ging in die Hose. Die missglückten Scheiben diente der Sojus-Kapsel als Hitzeschild, mit der Astronaut Alexander Gerst wieder auf der Erde landete.
Nun habe ich mich wieder an Knäckebrot gewagt. Rezepte habe ich viele gelesen, gemerkt, dass es unglaublich viele Arten gibt, Knäckebrot zu backen und mir einfach ein paar Prinzipien herausgepickt, um einen weiteren Fehlversuch zu vermeiden. Die Mehlmenge habe ich ebenso wie die Backzeit deutlich reduziert.
Ein einfaches Knäckebrot backen
Also, in meine Grundvariante kommen:
- 140 Gramm Haferflocken (eher die knackigen)
- 125 Gramm Roggenmehl (Dinkelmehl geht auch)
- 3 Esslöffel Olivenöl
- 1 Teelöffel Salz
- frisch gemahlener Pfeffer (fünf bis sechs Umdrehungen mit der Mühle)
- Insgesamt 200 Gramm an Körnern (Klassisch bei mir 100 Gramm Sonnenblumenkerne, 50 Gramm Sesam, 50 Gramm Leinsamen)
- 400 Milliliter Wasser
Das „Machen“ könnte kaum einfacher sein. Alle Zutaten in eine Schüssel kippen, durchrühren, fertig. 15 Minuten ziehen lassen, dann die Masse auf ein Backblech mit Backpapier verstreichen. Der Teig sieht relativ dick aus, wird beim Backen — 160 Grad für rund 50 Minuten — dann aber flacher. Nach zehn Minuten das halbfeste Knäckebrot nochmal kurz aus dem Ofen nehmen und die Stücke in den Teig schneiden — das geht nach dem Backen nicht mehr so einfach.
Variantenreiches Knäckebrot
Das Schöne an dem Knäckebrot — es lässt eine Vielzahl an Varianten zu. Ich habe schon Rosmarin oder Thymian reingehackt, Parmasankäse reingerieben, getrocknete Cranberries reingemischt, extra viel bunten Pfeffer in den Teig, Pinien- und Kürbiskerne verwendet, Tomatenmark untergerührt, Knoblauchöl dazu gegeben … man kann so einiges damit anstellen, damit keine Langeweile aufkommt.