Neulich sah ich beim Gemüsehändler eine Kiste ohne Namensschild mit einem mir fremden Grünzeug, das ein bisschen wie ein stark mutierter Feldsalat aussah — sehr lange, dünne Stengel und große Blätter. Naja, eigentlich sah es nicht mal wie mutierter Feldsalat aus.
Trotzdem hab ich eine eine große Hand voll mitgenommen und beim Zahlen den Namen der schlanken Unbekannten erfahren: Portulak. Nie vorher gehört.
Was sagt Wikipedia dazu? Unter anderem das:
„Der Portulak galt 1993 weltweit als die achthäufigste Pflanzenart und zählte zudem zu den zehn schädlichsten ‚Unkräutern'“
Da stellen sich mir zwei Fragen: Ist der Verkauf dieser botanischen Besatzungstruppen überhaupt legal — und warum habe ich noch nie von ihnen gehört. Die Antworten auf diese Fragen lauten „Nein“ und „Keine Ahnung“.
Aber die Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau gleich bei mit um die Ecke sieht die Pflanze in ihrem PDF (Portulak Document Format) deutlich positiver. Dass er auch „Kubaspinat“ genannt wird, dass es Winter- und Sommerportulak gibt (dann hatte ich vermutlich den Winterportulak) und vor allem, dass er auch ganz bewusst zum Essen angebaut wird.
Und das völlig zu recht. Ich habe ihn einfach nur mit ganz, ganz wenig Zitronensaft, Öl, Salz, Pfeffer und Zucker angemacht und kurz ziehen lassen. Fein, fein, fein. Knackig, nussig, lecker. Und schön schaut er in der Schüssel auch aus.
Unkraut … pffffff! 🙂
Boah Ralf, du willst ja gleich in die Veteranenklasse der Foodblogger vorstoßen. Ich komme gar nicht nach mit Augenreiben, was für Fähigkeiten in dir stecken.
Portulak ist klasse!
Schade, dass es nicht so häufig gibt…