„Das Reh ist ganz frisch, das ist gestern noch durch den Wald gesprungen.“ — Meine Fleischereifachverkäuferin
Tja, mit diesen Worten wurde mir beim Metzger meines Vertrauens ein Pfund Rehschulter angedreht — und damit mein erstes Wildfleisch überhaupt. Ohne das ich wusste, was ich damit machen soll. In meinem Einkauf ohne Sinn und Verstand landeten auch noch Champignons und Rote Bete in meiner Stofftasche.
Rote Bete ist auch so eine Unbekannte für mich. Aus dem Glas schmeckt sie mir nicht sehr und wirklich frisch habe ich sie recht selten gegessen. Zeit, der Knolle mal Aug in Aug gegenüberzutreten.
Mit dem Fleisch habe ich den üblichen Kampf ausgefochten, dass ich nie genau weiß, was ich da alles wegschneiden darf, muss oder soll. Parieren ist nicht so mein Ding. Irgendwann hab ich es dann doch geschafft, das Fleisch war — soweit ich das sagen konnte – frei von Sehnen und wurde in kleinere Stücke geschnitten.
Ein bisschen Mehl drüber und ab in die Pfanne, scharf anbraten, dann noch eine geschnittene Zwiebel dazu und mit etwas Rotwein abgelöscht. Deckel drauf, Herd auf nur ein wenig Hitze stellen und 90 Minuten lang kaum beachten.
Die gebackene Rote Bete zu machen, war kein großes Ding, die Idee hatte ich von der Küchenchaotin. Die Knollen — ich hatte zwei mittelgroße — abbürsten, vierteln und in kleine Schälchen legen. Darüber habe ich eine Mischung aus etwas Salz, Pfeffer, Essig, Olivenöl, Rosmarin und Honig gegossen — aber nur ein wenig. Dann ab in den Ofen, für geschlagene eineinhalb Stunden. Wer es ganz weich braucht, sollte sogar zwei Stunden daraus machen.
Um es vorweg zu nehmen — die Rote Bete war richtig gut, vergesst alles rote Zeug, was ihr aus einem Glas aus dem Supermarkt gefuttert habt.
In den letzten vierzig Minuten bekam die Rote Bete im Ofen Gesellschaft von Kartoffelschnitzen, die ich vorher mit einer Mischung aus Salz, Pfeffer und Olivenöl bepinselt hatte. Ein Klassiker — auch gern mit Rosmarin oder Kümmel erweitert –, den ich immer wieder gern mache.
Dann das Finale: Das Rehragout vom Herd, die Rote Bete und die Kartoffeln aus dem Ofen genommen. Und gegessen. Was war das lecker! Das Fleisch war zart, die Soße leicht eingedickt und schön vom Fleischgeschmack durchzogen. Die Rote Bete wie schon erwähnt ein Traum, der wunderbar zum Reh passte — genau wie die Ofenkartoffeln.
Okay, du solltest jetzt deinen Blognamen ändern.
Kochdepp ist passé.
Du kannst kochen 😉
Du solltest dabei sein, dann würdest du dem Namen zustimmen! 😉
Video!!