Ossobuco, das italienische Knochenloch. Ein Gericht, das ganz gerne koche, außerhalb meiner Küche aber noch nie gegessen habe. Darum hier meine Variante, auch auf die Gefahr hin, von Italienern böse Kommentare zu bekommen.
Beim Metzger meines Vertrauens besorge ich mir zwei Kalbsbeinscheiben mit Knochen — das sind so gut 500 Gramm. Nicht beim Discounter, wo es das auch mal gibt — bei Fleisch lege ich lieber mal einen Euro mehr hin. Das Fleisch ist bei Ossobuco besonders wichtig, da ganz viel Geschmack und auch die Konsistenz aus dem Fleisch, Knochen und Knochenmark kommt. Den dünnen Sehnenrand — oder was immer das ist –, der sich wie ein Gurt um die Beinscheiben liegt, lasse ich dran.
Die Beinscheiben bestäube ich mit Mehl und lege sie in eine heiße, mit etwas Olivenöl eingefettete Pfanne. Mit in die Pfanne gebe ich zwei ganze geschälte Knoblauchzehen und ein paar Zweige Rosmarien — Standardbepflanzung der Kräuterschale auf dem Fensterbrett.
In der Pfanne lasse ich das Fleisch von beiden Seiten schön braun anbraten, wobei es sich immer so lustig zusammenzieht. Wohlgemerkt: Anbraten, nicht durchbraten.
Wenn eben dieses Anbraten dem Ende zugeht, kommen noch eine ganz grob geschnittene Zwiebel — ich halbiere sie und schneide jede Hälfte längs und quer noch mal durch — und eine in Scheiben geschnittene Gelbe Rübe — auch Karotte genannt. 😉
Dazu wandern noch zwei bis drei Tomaten, die ich so grob schneide wie die Zwiebel, mit in die Pfanne und ich lasse alles kurz anschwitzen. Und dann ist es soweit: Ich gieße alles mit Rotwein auf, bis das Fleisch so einigermaßen bedeckt ist. Meist ist das so ein halber Liter. Noch Salz und Pfeffer in die Soße und den Deckel drauf
Das Gröbste ist gemacht. Jetzt braucht man vor allem eines: Geduld! So gut zwei Stunden sollte man dem Ossobuco schon gönnen und es leicht köcheln lassen.
Unter uns: Wenn man arg Hunger hat, kann man es auch schon nach einer Stunde essen, aber zarter und mit mehr Geschmack wird es erst später.
Als Beilage gibt es oft Ofenkartoffeln oder einfach Nudeln, aber diesmal wollte ich aus Polenta mal Schnitten machen und keinen Brei wie sonst – der eh nicht zum Ossobuco gepasst hätte.
Im Grunde sind sie schnell gemacht, die Schnitten Polenta in kochendes Wasser einrühren, zehn Minuten ziehen lassen — dabei noch etwas umrühren — und gut ist. Den Polentabrei streiche ich etwas zwei Zentimeter dick auf ein Backblech und lasse ihn kalt werden, das dauert nicht sehr lang.
Dann ging das Experiment los: Ich wollte die Dinger in etwas Öl anbraten.
Aber irgendwie hat das nicht so geklappt. Braun sind die Polentaschnitten fast gar nicht geworden, dafür fast schon auseinander gefallen. Und ein bisschen versalzen hab ich sie auch, aber das war allein meine Schuld. 😉
Weiß jemand was ich falsch gemacht habe? Kann man Polentaschnitten einfach nicht anbraten? Oder gibt es einen Trick dabei? Für Tipps bin ich dankbar.
Egal. Irgendwie hat alles zusammen doch ganz gut geschmeckt, Aber bis ich das Schnitten-Anbrat-Problem nicht gelöst habe, wird es diese Kombination nicht so schnell wieder geben.
Probier doch mal, die Polentaschnitten im Backofen zu backen.
Bei mir klappt das gut, sie werden schön knusprigbraun und man erspart sich das Fettgespritze in der Pfanne…
Werden die dann nicht total trocken bis sie braun sind?
Wenn du genug Butter und Parmesan drin hast und sie im vorgeheizten Ofen bäckst, passt’s schon.
Ah, vielleicht war Parmesan die fehlende Zauberzutat! 🙂