… sing holly polly doodle all the day!
Dass ich das letzte Mal Hase gegessen habe, ist etwa 25 Jahre her. Dass ich das letzte Mal Grünkohl gegessen habe, war wohl in meinem vorigem Leben — in diesem zumindest nicht. Zeit als, die Kochdepp-Flagge auf dem Planeten Grünkohl zu hissen und mit meinem alten Kumpel Hase ein Wiederschmecken zu feiern.
Vom Metzger hatte ich einen halben Stallhasen, der Länge nach halbiert und in vier Stücke geteilt. Am Markt habe ich einen Grünkohl gekauft, Bio sogar. Und Kartoffeln hatte ich noch daheim. Ich war also bereit.
Ich wollte es nicht allzu kompliziert machen — Einfachheit schmeckt meistens!
Die Hasenstücke habe ich einfach in der Pfanne angebraten — in der ich vorher ein paar Streifen Schweinewarte gebrutzelt habe — und danach in einem Teller geparkt. Dann kam eine grob geschnittene Zwiebel in die Pfanne und noch die Innereien des Hasen — Leber, Niere und Herz dazu. Das alles hab ich kurz anschwitzen lassen und mit etwas Weißwein abgelöscht. Salz und Pfeffer rein, dann habe ich die Hasenteile in diesen Sud gelegt und kurz ziehen lassen. Die warme Schweinewarte habe ich aufgehoben.
Zuvor habe ich vom Grünkohl die Blätter abgeschnitten, also nur den Strunk übrig gelassen. Die Blätter habe ich dann nur kurz in kochendes Salzwasser geworfen — zwei bis drei Minuten vielleicht –, das Wasser abgegossen und den nun leicht weichen Grünkohl in eine Auflaufform getan.
I wanna lay you down in a bed of Grünkohl …
Auf das Grünkohlbett wurde nun der angebratene und leicht angeschmorte Hase — nun, gebettet eben. Und mit dem Sud aus der Pfanne in inklusive Zwiebeln und Haseninnereien übergossen. Die Schweinewarte habe ich strategisch darüber verteilt.
Die Auflaufform bekam einen Deckel aus Alufolie — betuchtere Köche können auch gleich einen Bräter nehmen — und das Ganze wanderte für 60 Minuten bei 180 Grand in den Ofen …
… und danach direkt auf den Tisch und Folie ab. Optisch hat sich gar nicht so viel verändert, bis auf dass der Grünkohl nicht mehr ganz so grün war. Aber der Geruch! Lecker und schwer beschreibbar.
Als Beilage habe ich Salzkartoffelschnitze gemacht, die gingen recht schnell.
Ich fand das Essen wirklich gut, so habe ich Hase noch nie gegessen, und der Grünkohl hat sich mit seinem leicht nussigen Geschmack gut bei mit eingeführt. Und es war so viel Hase und Grünkohl, dass ich morgen Abend noch schön die Reste essen kann. Und Grünkohl soll ja nach dem Auswärmen noch besser schmecken! 🙂
Ganz schön deftiges Winteressen…ich bin mir da jetzt nicht so sicher, ob ich heute bei dir mitessen wollen würde 😉
Deftig? So fettig war das gar nicht! 🙂
Hallo Ralf,
damit bist du mir geschmacklich um eines definitiv voraus.
Grünkohl habe ich bisher auch allerhöchstens in einem früheren Leben gegessen.
Aber irgendwie kann ich mich nicht überwinden … 😉
Ciao Werner