Warmes Wetter, warme Speisen

So recht weiß ich auch nicht, was mich in den vergangenen Tagen geritten hat. Das Wetter hier war richtig sommerlich, Temperaturen um die 28 Grad haben meine Dachwohnung so richtig schön aufgewärmt.

Aber anstatt mich sommerlich leicht von Salat oder ähnlichem zu ernähren, hatte ich so richtig Lust auf deftiges Essen, bei dem auch gern mal der Backofen angeworfen wird oder etwas stundenlang vor sich hin köcheln muss. Sprich: Die Küche herrschten Temperaturen, wie man sie sonst nur als Stahlwerken kennt.

Und mit solchen eher herbstlichen und winterlichem Essen habe ich ein langes Hochsommerwochenende kulinarisch verbracht.

Leberklößchensuppe, selbst gemacht.
Leberklößchensuppe, selbst gemacht.
Kurz vorm Einwickeln: Roulade mit Ingwer, Fenchel und getrockneten Tomaten.
Kurz vorm Einwickeln: Roulade mit Ingwer, Fenchel und getrockneten Tomaten.
Fertig gekocht: Die Roulade Alternativ mit Ofenkartoffeln
Fertig gekocht: Die Roulade à la „Alternativ“ mit Ofenkartoffeln
Schweinelende mit Bohnen, Speck und Pfifferlingen
Schweinelende mit Bohnen, Speck und Pfifferlingen

Leiterli mediterran – Spareribs mit Pilz-Kartoffeln

„Schälrippchen“ werden sie im Hochdeutschen genannt, auf Englisch „Spareribs“ und hier in Franken heißen sie „Leiterli“ (das Leiterle, Mehrzahl: die Leiterli) — Stücke aus der Schweinerippe.

Es gibt unzählige Rezepte für Leiterli — gegrillt, gebraten, gekocht. Ich habe sie im Ofen mal etwas mediterran zubereitet, der Balkon ist gerade voll mit Kräutern.

Leiterli — ein ganz leichtes Rezept

Ein Teil der Zutaten: Drei Leiterli, Knoblauch und Rosmarin.
Ein Teil der Zutaten: Drei Leiterli, Knoblauch und Rosmarin.

Ich habe mir vom Metzger meines Vertrauens drei längere Schweinerippchen gekauft. Auch hier gilt wie immer bei Fleisch — nicht geizen, lieber seltener gutes und teures Fleisch essen, als häufig billiges. Der Metzger bot mir an, die Rippen gleich in kleinere Stücke zu teilen, aber ich lege gerne selbst Hand an meine Zutaten an.

Die Schälrippchen habe ich in fünf bis zehn Zentimeter breite Stücke längs der Rippenbögen zerteilt. Schon jetzt der Hinweis: Man isst die Leiterli üblicherweise mit den Händen und nagt die Knochen ab. Und so hand- und mundgerecht sollte man die Rippen schneiden.

Leiterli mit vielen Kräutern

In einer Schale habe ich Olivenöl, etwas Salz, Pfeffer und Tabasco, zwei klein geschnittene Knoblauchzehen und diverse Kräuter — vor allem Rosmarin, aber auch etwas Thymian und Salbei — zusammengerührt. Mit dieser Marinade habe ich die Rippenstückchen eingepinselt.

Leiterli Rezept: Mit Öl, Knoblauch und Kräutern marinierte Leiterli.
Mit Öl, Knoblauch und Kräutern marinierte Leiterli.

Im Grunde war es das schon mit den Rippchen — ab für eine dreiviertel Stunde in den auf 180 Grad aufgeheizten Ofen.

Bratkartoffeln mit Austernpilzen.
Bratkartoffeln mit Austernpilzen.

Bratkartoffeln mit Austernpilzen

Als Beilage habe ich Bratkartoffeln mit Austernpilzen dazu gemacht. Die Kartoffeln habe ich geschält, schon in kleine Stücke geschnitten und für etwa 20 Minuten in leicht gesalzenem Wasser gekocht. Das mit der Kochzeit finde ich bei Kartoffeln immer etwas schwierig, denn je nach Größe und Sorte kann die variieren. Am besten immer mal mit einem Messer reinstechen, ob sie gerade schon weich sind. Denn dann gießt man sie ab und lässt sie etwas auskühlen und trocknen.

Die fertigen Leiterli, frisch aus dem Ofen.
Die fertigen Leiterli, frisch aus dem Ofen.

Die angetrockneten Kartoffeln — nicht direkt aus dem Wasser, sonst sind sie noch zu feucht und es wird alles etwas matschig — kommen mit etwas Öl in eine nicht zu heiße Pfanne. Da lässt man sie in Ruhe anbraten. Nicht zu häufig umrühren, gebt den Kartoffeln Zeit, eine leicht braune Farbe anzunehmen.

Wenn man beim Bratkartoffelumrühren keine Hektik aufkommt, dann kann man auch entspannt währenddessen die Austernpilz in kleinere Stücke schneiden. Wenn die Kartoffeln leicht braun sind, gibt man die Pilz einfach mit dazu und lässt alles zusammen mit ganz wenig Hitze schmurgeln, bis die Rippchen im Ofen ebenfalls fertig sind. Noch ein wenig Petersilie auf die Pilz-Kartoffeln und alles zusammen ab auf den Teller.

Ofen-Kräuter-Leiterli mit Austernpilz-Bratkartoffeln.
Ofen-Kräuter-Leiterli mit Austernpilz-Bratkartoffeln.

Guten Appetit! 🙂

Pesto aus Bärlauch – schmeckt auch

Bärlauchblätter im Sonnenlicht.
Bärlauchblätter im Sonnenlicht.

In jedem Jahr freue ich mich auf April und Mai, wenn es Bärlauch gibt. Und als Liebhaber von Pesto muss ich das Lauchgewächs auch dazu verarbeiten. Bei Pesto aus Bärlauch kann man auf Knoblauch verzichten, ohne ganz auf die Knoblauchnote verzichten zu müssen. Angeblich riecht man nach dem Essen von Bärlauch „weniger streng“ als bei Knoblauch.

Bärlauchpesto ist schnell gemacht. Heute gab es die klassische Variante. Und die geht bei mir so:

Pesto aus Bärlauch mit Mandeln und Parmesan

In einer Pfanne habe ich erst mal Mandelblättchen leicht braun angeröstet. Währenddessen habe ich die Bärlauchblätter — etwa 250 Gramm — gewaschen und grob geschnitten, die Stengel inklusive. Die Blätter kamen in den Mixer, mit ordentlich Olivenöl und ein wenig Pfeffer und Salz. Als Käse habe ich Parmesanstücke dazugegeben, und noch ein wenig Bergkäse. Das alles habe ich dann schon mal grob und leuchtend grün zusammen gemixt.

Bärlauchpesto: Bärlauch, Käse und Gewürze - nur die Mandeln fehlen noch.
Bärlauch, Käse und Gewürze – nur die Mandeln fehlen noch.

Mittlerweile sind auch die Mandeln angebräunt und die habe ich heiß zu dem gemixten Bärlauch — das knackt dann so schön, wenn die Mandeln schlagartig abkühlen. 🙂

Bärlauch durchgemixt und Pesto abgefüllt

Für eine letzte Runde habe ich den Mixer wieder angeschmissen — gegebenenfalls kann man noch Öl in das Pesto gießen, um es geschmeidiger zu bekommen — und das wundervoll duftende Pesto aus Bärlauch ist schon fertig. Dauert etwa fünf Minuten.

Pesto aus Bärlauch, Mandeln und Parmsan im Glas
Pesto aus Bärlauch, Mandeln und Parmsan im Glas

Toastbrot, neuer Versuch

Heute wollte ich es wieder einmal wissen in Sachen Toastbrot. Ich hab mich an das Rezept von Der Klang von Zuckerwatte gemacht. Und siehe da — das Ergebnis war gar nicht mal so schlecht.

Damit es etwas kompakter wird, habe ich im Ofen auf die Form mit dem Teig eine Auflaufform zum Beschweren gestellt, damit das Brot nicht zu sehr aufgeht. Hat sogar funktioniert, das Toastbrot wurde relativ fest.

Buttertoastbrot
Buttertoastbrot

Buttertoastbrot

Buttertoastbrot

Buttertoastbrot

Radieschenblätter als leckeres Pesto

Radieschenblätter habe ich jahrelang als Küchenabfall in den Biomüll geworden. Dabei kann man daraus wirklich etwas Gutes zu zaubern. Aber darauf musste ich erst mal gestoßen werden.

An Neujahr gab es wie in jedem Jahr Sauerkraut. Als wäre das nicht genug, wurde ich am Abend noch spontan zu Bloggerfreunden zum Raclette-Reste-Essen eingeladen. Dort lagen noch die Weihnachtsgeschenke unter dem Baum, darunter ein kleines Rezeptbuch für Pestos und Chutneys. Beim sekundenlangen Durchblättern im Daumenkino-Stil sah ich nur die Überschrift „Radieschenblätterpesto“. Und da ich ja gerne mal originelle Pestos abseits des Basilikums ausprobiere, habe ich heute gleich mal einen Bund Radieschen gekauft.

Ein leichtes Rezept

Die Blätter hab ich mit den Stilen von den Radieschen abgeschnitten und das Grün gewaschen.

Radieschenblätter und -stile.
Radieschenblätter und -stile.

In der Pfanne hab ich eine handvoll Mandelblättchen — die Plätzchenzeit ist noch nicht lang her — ohne Öl leicht braun angeröstet. Dann hab ich etwa 80 Gramm Bergkäse kleingeschnitten und das alles mit einen sehr guten Schuss Sonnenblumenöl, Salz, Pfeffer und einer winzigen Zehe Knoblauch in eine Becher gegeben.

Olivenöl wollte ich nicht nehmen — so mediterran wollte ich das Pesto nicht zubereiten. Mit Rapsöl könnte das Pesto bestimmt auch schmecken, aber ich hatte keines daheim. Aber das schlichte Sonnenblumenöl hat es auch getan.

Die Blätter mit Bergkäse, Öl, Salz und Pfeffer.
Die Blätter mit Bergkäse, Öl, Salz und Pfeffer.

Leckere Radieschenblätter als Pesto

Nach einem kurzen Einsatz des Stabmixers wurde aus den Zutaten eine schön cremige Masse — die wirklich gut schmeckte. Leicht nussig, sehr mild und kaum bitter. Morgen werde ich mal dazu was kochen — ich freu mich schon drauf. 🙂

Das fertig Radieschenblätterpesto.
Das fertige Radieschenblätterpesto.

Update: Also zu Lachs mit Pasta schmeckt das Pesto super! 🙂

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