Blaubeerpfannkuchen mit Löchern

Am Sonntag gab es zum Kaffee — oder Kaba für mich — einen großen Blaubeerpfannkuchen. Das ging nur so mittelgut.

Ich hab einen ganz normalen Pfannkuchenteig aus Mehl, Ei, Milch, Zucker und einer Prise Salz angerührt. Ein genaues Rezept hab ich gar nicht dafür gar nicht, das mache ich immer nach Gefühl, bis die Konsistenz passt.

Dann kam der Teig in die heiße gebutterte Pfanne und gleich die Blaubeeren hinterher. So weit, so gut.

Die Blaubeeren im Pfannkuchenteig in der Pfanne.
Die Blaubeeren im Pfannkuchenteig in der Pfanne.

Das Problem war das Wenden des Pfannkuchens. Werfen ging nicht wegen der Blaubeeren und des oben noch zu flüssigen Teigs. Als hab ich ihn mit einem breiten Holzlöffel umgedreht. Und als der Pfannkuchen fertig war, sind beim zurückwenden — die Beeren sollten ja oben sein — fielen dann ein Teil der Blaubeeren aus dem Teig heraus. War irgendwie nicht so toll.

Nach dem Braten und Wenden waren nicht mehr alle Blaubeeren am ursprünglichen Platz.
Nach dem Braten und Wenden waren nicht mehr alle Blaubeeren am ursprünglichen Platz.

Geschmeckt hat der Blaubeerpfannkuchen aber trotzdem! 😀

Ein Stück Blaubeerpfannkuchen
Ein Stück Blaubeerpfannkuchen
Kaba und Blaubeerpfannkuchen
Kaba und Blaubeerpfannkuchen

 

Ziemlich beste Nudeln: Pasta á la Rapisardi

Meist gehört gar nicht so viel dazu, mich kulinarisch im Alltag glücklich zu machen. Uns es ist auch nicht so, dass ich jeden Tag stundenlang in der Küche stehe. Nach der Arbeit hab ich oft einfach Hunger und will etwas essen. Worauf läuft es also gar nicht selten hinaus? Genau: Auf Nudeln! 🙂 Gibt es aber die besten Nudeln? Ich finde ja.

Eines meiner liebsten Nudelgerichte ist gleichzeitig eines der einfachsten, die ich kenne. Kennengelernt hab ich das Rezept bei meinem Freund und Cafébar-Besitzer Stefano vor vielen Jahren. Seiner Familie zu Ehren heißt das Pastagericht bei mir daheim auch Pasta á la Rapisardi oder — aus Gründen, die nach so langer Zeit nicht mehr nachvollziehbar sind — „Lustige Nudeln“.

Pasta: Schmeckt nicht nur, sondern sieht auch schön aus.
Schmeckt nicht nur, sondern sieht auch schön aus.

Pasta á la Rapisardi ist schnell und leicht zu kochen. Dazu braucht man erst mal Nudeln. Im Grunde kann man sich unter den tausend italienischen Nudelsorten eine beliebige heraussuchen. Ich bevorzuge Hohlnudeln wie Rigatoni oder Penne mit einem etwas größeren Durchmesser. Die kocht man einfach in reichlich Salzwasser, bis sie eben nudelweich sind.

Währenddessen schneidet man einen Bund Rucola in grobe Stücke, zwei Mozzarella-Stücke in kleine Würfel und ein bis drei Knoblauchzehen beliebig klein. Dazu kommen noch ebenfalls in Würfel geschnittene, so fünf bis sechs normal große Tomaten.

Das alles kommt in eine Schüssel, wird mit Salz und Pfeffer gewürzt und mit Olivenöl übergossen. Bei Öl würde ich von der Qualität nicht knausern, das kommt relativ stark im Geschmack raus und soll einfach schmecken. Alles gut durchrühren und ziehen lassen, bis die Nudeln fertig gekocht sind.

Die heißen Nudeln abgießen und sofort in die Schüssel zu den kalten Zutaten geben. Kurz durchrühren, Parmesan darüber reiben und … essen! 🙂

Beste Nudeln schnell und einfach gekocht: Pasta á la Rapisardi.
Beste Nudeln schnell und einfach gekocht: Pasta á la Rapisardi.

Es schmeckt köstlich. Der Mozzarella schmilzt durch die heißen Nudeln leicht an, alles zusammen mischt sich geschmacklich lauwarm zusammen … herrlich. Mehr brauche ich nicht! 🙂

Überbackene Tomaten mit Honig-Nuss-Chicorée

Die Idee, überbackene Tomaten zu machen, ist wie so oft aus der Not geboren. Es war ein stressiger Tag, privat wie beruflich. Aber irgendwann bin ich dann doch mal zu Hause angekommen und das ziemlich hungrig. Ein kurzer Check des Kühlschranks und der Küche zeigte schnell die beiden Hauptzutaten des noch zu kochenden Essens: Tomaten und Chicorée. Und im Grunde auch nur das, denn sonst gab es nicht mehr viel zur Auswahl. Ich muss dringend mal wieder einkaufen.

Wie oft in solchen Situationen überlege ich da nicht lange, sondern lass das Essen beim Machen entstehen.

Rot, Gelb, Grün: Tomaten, Käse, Petersilie

Die Tomatenhälften mit Käse, Schinken und Petersilie beschichtet.
Die Tomatenhälften mit Käse, Schinken und Petersilie beschichtet.

Die Tomaten habe ich einfach halbiert. Ein kleiner Schnitt für mich, ein großer Schnitt für die Sattheit. Eine Hausdurchsuchung im Kühlschrank führte zur Sicherstellung von Mozzarella- und Edamer-Resten, einem Hauch von gekochtem Schinken und etwas, was gerade noch als Petersilie durchging. Das habe ich alles klein geschnitten, ein wenig Olivenöl darüber gegeben und noch mit Salz und — vorsichtig — mit F.a.V.d.H. gewürzt. Dann kam die eigentliche Kunst, nämlich die Masse mit einem Löffel auf die Tomatenhälften zu drapieren. Und dann ab in den vorgeheizten Ofen damit, bei 180 Grad.

Bitter-honigsüßer Chicorée

Der in Öl und Honig angebratene Chicorée mit Walnüssen.
Der in Öl und Honig angebratene Chicorée mit Walnüssen.

Den Chicorée hab ich gewaschen, ebenfalls halbiert und den Strunk herausgeschnitten. Dann habe ich die Hälften des bitteren Gemüses mit der flachen Seite nach unten in der eingeölte Pfanne leicht braun angebraten. Dann kam noch eine ganze Knoblauchzehe dazu und ein Esslöffel Honig. Der blubbert dann bräunlich vor sich hin und man muss jetzt ein wenig aufpassen, dass der Honig nicht schwarz wird und anbrennt — denn das ist dann echt bitter. Über das Ganze kamen dann noch mit bloßen Händen zerkleinerte Walnüsse. Der Chicorée wird nun immer weicher und man kann ihn vorsichtig wenden und dabei die Temperatur schon mal zurücknehmen und etwas Salz drauf geben.

Fertig! Überbackene Tomaten und Honig-Nuss-Chicorée

Alles lässt man etwa eine Viertelstunde heiß werden, dann raus uns Ofen und Pfanne auf den Teller und sich schmecken lassen.

Fertig! Überbackene Tomaten mit angebratenen Chicorée.
Fertig! Überbackene Tomaten mit angebratenen Honig-Nuss-Chicorée.

Noch ein Hinweis: Den Schinken kann man guten Gewissens auch weglassen, dann hat man sogar ein vegetarisches Gericht. Aber da gab es eine Stimme in der Küche, der es nach Fleisch gelüstete. 😉

Zwetschgen-Chutney würzig ins Glas

Seit Tagen steht eine kleiner Karton mit Zwetschgen in meiner Küche. Und vom Rumstehen werden die nicht besser. Also habe ich schnell mal ein Zwetschgen-Chutney gemacht.

Die Zutaten für das Zwetschgen-Chutney.
Die Zutaten für das Zwetschgen-Chutney.

Die süß-säuerliche Komponente des Chutneys kommt durch die Zwetschgen. Für das Würzige soll rote Zwiebel, der Knoblauch, ein paar Lorbeerblätter und etwas Thymian sorgen. Nelken, Zimt und etwas Vanillezucker runden das Mus geschmacklich ab.

Die Zwiebel und der Knoblauch werden klein geschnitten in einem Topf in etwas Olivenöl leicht angebraten. Die Zwetschgen — es waren bei mir gut 500 Gramm — werden entkernt, in kleine Stücke geschnitten und auch mit in den Topf gegeben. Den Zimt und die Thymianblättchen kann auch gleich dazu geben. Dann lässt man das Ganze bei kleiner Hitze kochen und die Früchte langsam auflösen. Die Nelken und die Lorbeerblätter gibt man am besten in ein Tee-Ei und hängt das in das köchelnde Chutney.

Nach so einer Stunde ist das Chutney schön schlotzig geworden, die Zwetschgen haben sich fast aufgelöst. Das Zwetschgen-Chutney habe ich noch mit Salz abgeschmeckt und mit ein paar vorsichtigen Prisen meiner „Fußmatte am Vorhof der Hölle“ etwas Schärfe verliehen.

Und dann ab ins Glas! 🙂

Das abgefüllte Zwetschgen-Chutney.
Das abgefüllte Zwetschgen-Chutney.

Gewürzmischung – der Fußabstreifer am Vorhof der Hölle

Nachdem ich einen Podcast namens Würzmischung mein Eigen nenne (in dem es nicht ums Kochen geht), wollte ich auch mal eine herstellen, eine Gewürzmischung.

Nicht dass ich Kochzivilist Andreas Konkurrenz im Gewürzgeschäft machen wollte (oder könnte), ich wollte einfach mal ausprobieren, was mit Gewürzen so geht — und wie. Gemerkt habe ich auf jeden Fall, dass es gar nicht so einfach ist, ein passendes Verhältnis zwischen den einzelnen Zutaten herzustellen.

Gewürzmischung Warm in den Mörser

An Komponenten für meine Gewürzmischung habe ich Sesam, getrocknete Chilli, Kardamon, Piment, Meersalz und Zucker verwendet.

Die Zutaten für die Gewürzmischung werden angeröstet oder erwärmt.
Die Zutaten für die Gewürzmischung werden angeröstet oder erwärmt.

Die Sesamkörner habe ich in der Pfanne leicht angeröstet und die restlichen Zutaten zu Schluss noch leicht mit angewärmt.

Dann habe ich alles in den Mörser gegeben und alles einigermaßen fein zerrieben — da roch es schon mal sehr lecker. 🙂

Ein genaues Rezept habe ich nicht. Ich habe nach dem ersten Mahlvorgang beim Probieren gemerkt, dass viel zu viel getrocknete Chili drin waren, es war höllenscharf. Also habe ich etwas Zucker dazu und den Anteil der anderen Zutaten erhöht, um die Schärfe etwas zu dämpfen .

Am Ende müsste das Gewürz etwa dieses Verhältnis gehabt haben

40 Prozent Sesam
20 Prozent Chili
15 Prozent Kardamon
10 Prozent Piment
10 Prozent Salz
5 Prozent Zucker

Der Geschmack? Nun, nach wie vor ist die Gewürzmischung sparsam einzusetzen, da es immer noch recht scharf ist. Nicht mehr scharf wie die Hölle, mehr so wie der Fußabstreifer am Vorhof der Hölle. Aber die Schärfe mit dem weichem Geschmack des Sesam und den Piment und Kardamonnoten, das hat schon was. Für einen ersten Versuch war das schon ganz in Ordnung.

Die fertige Gewürzmischung - der Fußabstreifer am Vorhof der Hölle
Die fertige Gewürzmischung – der Fußabstreifer am Vorhof der Hölle